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Habilitationsvortrag
Dr. rer. nat. Martin Große-Rhode |
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Montag, 2. September 2002, 11.00 Uhr s.t., Raum FR 5516 |
Abstract
In der modellbasierten Entwicklung von Softwaresystemen werden verschiedene Sichten auf ein System mit Techniken und Sprachen, die der jeweiligen Problemstellung angemessen sind, modelliert. Als Spezifikation des Systems entsteht so eine Menge von Modellen, die heterogen sind. Die semantische Integration stellt die Konzepte für eine Methode zur Verfügung, mit der die Konsistenz solcher Modellierungen geprüft werden kann und die damit die modellbasierte Systementwicklung erst vollständig macht.
Der hier vorgestellte Ansatz zur Integration heterogener Software-Modellierungen basiert auf einem formalen Referenzmodell, das als einheitlicher semantischer Bereich für die Interpretation der verschiedenen Sprachen dient und daher sprach- und methodenunabhängig den Vergleich von Modellen ermöglicht. In der Struktur des Referenzmodells können auch die Kompositionsoperationen und Verfeinerungsrelationen der verschiedenen Sprachen semantisch verglichen und deren Verträglichkeitseigenschaften formal untersucht werden.
Die Anwendbarkeit des Referenzmodells wird anhand der kompositionalen Interpretation und des semantischen Vergleichs verschiedener Spezifikationsansätze im Referenzmodell gezeigt. Dazu gehören zum Beispiel der Prozeßkalkül CCS, Petrinetze, Graphgrammatiken und die parallel Programmiersprache UNITY. Darüber hinaus werden auch semiformale Softwaremodellierungssprachen, wie die verschiedenen Diagrammarten der Unified Modeling Language (UML), im Referenzmodell interpretiert. Dies ermöglicht die Rekonstruktion und Diskussion unpräziser semantischer Konzepte und führt zu einer integrierten Sicht auf UML-Modelle, die in dem durch das Referenzmodell zur Verfügung gestellten Rahmen integriert und als eine kohärente Systemspezifikation aufgefasst werden können.